Wenige Monate nach dem Einmarsch der 42nd „Rainbow“ Division in Salzburg befahl General Mark Clark die Gründung eines Radio Netzwerks in Österreich.
Von Verona aus schickte ihm US-Funkbrigade Leutnant Milton C. Shapp eine mobile Sendeanlage nach Salzburg. Das erste BDN-Studio wurde in einem LKW Anhänger eingerichtet und später im Gebäude der Italienischen Botschaft (bzw. auch im Schloßhotel St.Rupert) in Salzburg untergebracht. 1947 fanden die Studios in Camp Truscott und dann im Hotel Pitter ein provisorisches Zuhause, bevor sie letztendlich dauerhaft im Schloss Klessheim etabliert wurden. Salzburg wurde somit das Hauptquartier und die Hauptsendestation des BDN (KZCA=Zone Command Austria).
Von hier aus nahm die USFA (United States Forces in Austria) nach und nach sieben Sendeanlagen in Österreich in Betrieb. Dabei handelte es sich um Sendestudios in Salzburg, Linz und Wien; Übertragungsstationen in Zell am See, St. Johann und in Tulln (Air Force Base) und das Studio Innsbruck.
Ihr Ziel war es, die amerikanischen Truppen mit Musik und Unterhaltung aus der Heimat zu versorgen. Darüber hinaus verstand sich BDN auch als „Training, Information and Education Section“ der US Army.
Mit Hilfe von Beliebtheitsumfragen (Popularity Votings) aus den USA und bei den Truppen wurde ein entsprechender Programmmix gefunden. Als einziger US Sender in Österreich musste BDN die Wünsche und Geschmäcker möglichst vieler amerikanischer Armeeangehöriger abdecken. Das spezielle Musikprogramm und dessen lässige Moderation eroberte bald auch die Herzen junger Österreicherinnen und Österreicher: Jazz, Hillbilly, Blues und Country waren angesagt anstelle von züchtiger Marschmusik und steifer Klassik. Eine neue kulturelle Ära brach sich ihren Bann. BDN begeisterte mit der während der Kriegsjahre als verfemt geltenden Musik eine breite Masse von österreichischen Hörern.
Blue Danube Network, das war anfangs ein Team aus 30 Armeeangehörigen, 14 „Zivilisten“ der US Army und 25 Österreichern. Sie produzierten etwa 50 % der Sendungen, die auf BDN gesendet wurden. Ihr Programm war für die österreichische Bevölkerung etwas vollkommen Neues. Diese Art von Musik und Programmzusammenstellung – locker und leger – hatte bis dato in Österreich nicht existiert.
Nachdem die UdSSR unerwartet den Staatsvertrag 1955 unterzeichnete – und somit der Abzug aller Besatzungsmächte aus Österreich beschlossen war – wurde auch der 10jährige Geburtstag des BDN zu einer Abschiedsparty. Das Salzburger Volksblatt titelte damals (englisch): „This birthday celebration (with the staff of BDN and members of Radio Salzburg and Salzburg press) was also simultaneously a farewell party, because with the withdrawal of the American forces, BDN will also discontinue its broadcasts…“.
BDN sendete in Österreich am 15.Oktober 1955 das letzte „sign off“